Vorwort |
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Nord-West-Küste, 02. August 2004 |
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Schottland - und warum es so lange gedauert hat |
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Fast zwei Winter sind nun nach unserem Dreimonatstörn nach Schottland im Sommer 2004 vergangen, und erst jetzt landen die ersten Berichte davon auf unserer Webseite. Manches davon kann oder mag man einfach nicht erzählen, vielleicht weil es nahezu unmöglich scheint, zum Beispiel die Erfahrung unserer ersten Nordseeüberquerung jemandem nahe zu bringen, der nicht dabei gewesen ist. Die Müdigkeit, der heftige Wind, die Stimmen, die wir irgendwann zu hören glaubten (“...da sitzt ein Holländer im Spülbeckenabfluss...�?!) - oder auch einfach nur die Angst, die dir im Nacken sitzt, bei jeder dicken Welle, die gegen den Rumpf schlägt, bei jeder heftigen Windbö, die durchs Rigg heult, jeder hässlichen, grauschwarzen Gewitterwolke, von denen eine die nächste jagt, während du deinen Kurs zwischen Bohrinseln und Versorgungsschiffen suchst, vier Tage lang, bei einem Kurs hoch am Wind und Windstärken zwischen 6 und 8 Bft - all das, um überhaupt erst nach Schottland zu kommen, nach acht langen Tagen auf Helgoland. Und wenn du dann ankommst, drüben, im sicheren Hafen, wenn du deine erste heiße Dusche hattest, die Sachen zum Trocken aufgehängt sind und das Boot endlich wieder ruhig und leise schaukelnd an der Pier liegt - waagerecht! - zum ersten mal seit vier Tagen, dann schaust du deinen Mitsegler an, und alles, was du sagen kannst ist: “Wir haben es geschafft, mein Schatz - und was machen wir morgen?†Man braucht eine Weile, bis man Lust hat, darüber nachzudenken, was hinter einem liegt, es aufzuschreiben, sich zu erinnern. Auch bis man soweit ist, überhaupt erst einmal zuzugeben, dass man tatsächlich Angst gehabt hat und dass es neben all den tollen Erlebnissen, die wir hatten, auch viele gab, die wir uns nicht so gewünscht hätten. |
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kat - März 2006 |
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