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Brunsbüttel - Helgoland, 08. Juni 2004, 42 Seemeilen
Start 07:35, Ankunft Cuxhaven 10:10 Uhr - Start 18:40, Ankunft Helgoland 23:35 Uhr

Sportbootkarte BSH 3014 'Zwischen Elbe, Weser und Helgoland'

Boxenstopp

Ansteuerung CuxhafenMorgens in Brunsbüttel gestartet, brachte uns das ablaufende Wasser zügig in Richtung Elbmündung. Wegen der unterschiedlichen Zeiträume von Ablauf (5 Stunden) und Auflauf Wasser (7 Stunden) mussten wir in Cuxhaven einen Zwischenstopp einlegen.

Günstige Gelegenheit, sich von ein paar lieben Freunden zu verabschieden, die auch gleich den gesammelten Nachwuchs mitbrachten. Renate und Volker wohnen in Langen bei Bremerhaven und hatten deswegen keine so lange Anreise.

Mit Volker sind wir schon einige Male unterwegs gewesen: England, Frankreich, Schweden, Dänemark; den Beginn unseres Törns wollte er sich nicht entgehen lassen.

Renate und Volker mit Jule
Die letzte Box vor Orkney Mischa (er wird das Foto hassen)

Helgoland – 8 Tage lang?

Die Kugelbake vor dem SturmNichts gegen Helgoland. Wir sind gern dort. Wir fahren sicher wieder hin, immer wieder – und immer wieder gern und gerade dieses Mal waren wir froh, die Insel noch kurz vor dem heftigen Sturm erreicht zu haben, der in den frühen Morgenstunden des 09. Juni 2004 über den Hafen fegte und – wie wir später erfuhren – überall auf dem norddeutschen Festland z. T. nächtliche Ansteuerung von Helgoland verheerende Schäden anrichtete. Am Ausgang der Elbe waren schon die ersten Anzeichen am Himmel zu sehen (siehe Foto).

Robert taufte das Ganze später „die Mutter aller Schauerböen“ (Windstärken bis 11, Blitz und Donner und Hagel, horizontal über den Hafen fliegend – im JUNI!?!), aber da wussten wir ja auch noch nicht, was uns auf der Reise quer über die Nordsee erwartete – und wir lagen zudem (noch) sicher und gemütlich im Hafen.

In den ersten Tagen nach dem Sturm ein fast leerer SüdhafenAber Helgoland acht Tage am Stück? Während du auf guten Wind wartest, der dich nach Schottland bringen soll? Das ist ein bisschen viel des Guten!
Okay, am späten Nachmittag sind die meisten Tagestouristen wieder auf dem Weg nach Hause, die kleine Bimmelbahn macht endlich Feierabend mit ihrer Inselführung, von der man im Hafen liegend immer wieder die gleichen anderthalb Sätze mitbekommt (irgendwann müssen wir die unbedingt mal mitmachen, um auch den Rest zu hören) und man hat genug Zeit, all die kleinen Dinge an Bord zu erledigen, zu denen man vor der großen Reise nicht mehr gekommen ist, aber wenn sich Tag um Tag die kostbare Urlaubszeit in Luft auflöst, während der Wind sich standhaft weigert, aus der richtigen Richtung zu wehen – von einer moderaten Stärke ganz zu schweigen – macht sich doch allmählich wachsende Ungeduld bemerkbar.

Pantry mit BasilikumSchön, wir haben unterdessen unser altes, etwas mitgenommenes Fockfall gegen ein neues ausgetauscht, die beiden Schlagpützen erhielten endlich den langerwarteten Augspleiß und die Abdeckklappe über der Aufbewahrungsbox für Kartoffeln und Zwiebeln in der Pantry habe ich dann doch noch fertigbekommen - als Ergänzung zu der Aufhängeleiste für Kleinkram, die wir in einem bekannten schwedischen Einrichtungshaus kurz vor dem Start erworben hatten, denn irgendwo mussten ja meine Kräutertöpfchen (ich höre Julia schon wieder lachen...) die große Reise gut verstaut überstehen. Hat auch grundsätzlich gut funktioniert, frisches Basilikum auf See ist wirklich sehr wichtig!

Bis Horta muss das Design noch verbessert werdenUnd was kann man sonst noch tun auf Helgoland? Wir haben das Oberland umrundet (mehrfach), Steine gesammelt (natürlich), im ‘Knieper’ Bier und eisgekühlte Milch getrunken, ausgiebig die Tägliche Spaziergänge‘Westfalenschänke’ besucht und Kutterfischerpfannen, Westfälischen Schinken und andere Leckereien genossen. Zur Bunkerführung konnten wir uns - wieder mal - nicht aufraffen; dafür haben wir das Unterland bis zu beiden Molenspitzen durchwandert und dort unsere Spuren hinterlassen (siehe Foto). Zum Zeitvertreib diente auch immer wieder der Gang zum Hafenmeister und der Wetterstation, wobei wir von den Meteorologen dort auch keine besseren Nachrichten erhielten - zunächst.

Ganz innen - langsam wird's vollDenn losgegangen ist es dann ja doch... Wurde auch Zeit; der Hafen wurde immer voller und die “Frustkäufe” bei Rickmers’ Bunkerservice und diversen Spirituosenhändlern nahmen langsam bedenkliche Formen an. Allerdings erwiesen sich die bei dieser Gelegenheit erworbenen Optimus-Kocher-Ersatzteile im weiteren Verlauf der Reise als ungeahnt glückliche Investition. Bevor das Ganze allerdings zum Gang gen ‘Henry Kaufmann’ ausartete - das wäre bei der Uhr, mit der Robert immer noch liebäugelt, nämlich ziemlich teuer geworden - sind wir dann aber doch schließlich unter Dudelsackklängen (live vom Boot im Nachbarpäckchen, das wir später auf Canna wiedersehen sollten - leider wissen wir den Namen nicht mehr) in Richtung Schottland gestartet.

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