Brunsbüttel - Helgoland, 08. Juni 2004, 42 Seemeilen |
||||
Boxenstopp Morgens in Brunsbüttel gestartet, brachte uns das ablaufende Wasser zügig in Richtung Elbmündung. Wegen der unterschiedlichen Zeiträume von Ablauf (5 Stunden) und Auflauf Wasser (7 Stunden) mussten wir in Cuxhaven einen Zwischenstopp einlegen. Günstige Gelegenheit, sich von ein paar lieben Freunden zu verabschieden, die auch gleich den gesammelten Nachwuchs mitbrachten. Renate und Volker wohnen in Langen bei Bremerhaven und hatten deswegen keine so lange Anreise. Mit Volker sind wir schon einige Male unterwegs gewesen: England, Frankreich, Schweden, Dänemark; den Beginn unseres Törns wollte er sich nicht entgehen lassen. |
Helgoland – 8 Tage lang? Nichts gegen Helgoland. Wir sind gern dort. Wir fahren sicher wieder hin, immer wieder – und immer wieder gern und gerade dieses Mal waren wir froh, die Insel noch kurz vor dem heftigen Sturm erreicht zu haben, der in den frühen Morgenstunden des 09. Juni 2004 über den Hafen fegte und – wie wir später erfuhren – überall auf dem norddeutschen Festland z. T. verheerende Schäden anrichtete. Am Ausgang der Elbe waren schon die ersten Anzeichen am Himmel zu sehen (siehe Foto). Robert taufte das Ganze später „die Mutter aller Schauerböen“ (Windstärken bis 11, Blitz und Donner und Hagel, horizontal über den Hafen fliegend – im JUNI!?!), aber da wussten wir ja auch noch nicht, was uns auf der Reise quer über die Nordsee erwartete – und wir lagen zudem (noch) sicher und gemütlich im Hafen. Aber Helgoland acht Tage am Stück? Während du auf guten Wind wartest, der dich nach Schottland bringen soll? Das ist ein bisschen viel des Guten! Schön, wir haben unterdessen unser altes, etwas mitgenommenes Fockfall gegen ein neues ausgetauscht, die beiden Schlagpützen erhielten endlich den langerwarteten Augspleiß und die Abdeckklappe über der Aufbewahrungsbox für Kartoffeln und Zwiebeln in der Pantry habe ich dann doch noch fertigbekommen - als Ergänzung zu der Aufhängeleiste für Kleinkram, die wir in einem bekannten schwedischen Einrichtungshaus kurz vor dem Start erworben hatten, denn irgendwo mussten ja meine Kräutertöpfchen (ich höre Julia schon wieder lachen...) die große Reise gut verstaut überstehen. Hat auch grundsätzlich gut funktioniert, frisches Basilikum auf See ist wirklich sehr wichtig! Und was kann man sonst noch tun auf Helgoland? Wir haben das Oberland umrundet (mehrfach), Steine gesammelt (natürlich), im ‘Knieper’ Bier und eisgekühlte Milch getrunken, ausgiebig die ‘Westfalenschänke’ besucht und Kutterfischerpfannen, Westfälischen Schinken und andere Leckereien genossen. Zur Bunkerführung konnten wir uns - wieder mal - nicht aufraffen; dafür haben wir das Unterland bis zu beiden Molenspitzen durchwandert und dort unsere Spuren hinterlassen (siehe Foto). Zum Zeitvertreib diente auch immer wieder der Gang zum Hafenmeister und der Wetterstation, wobei wir von den Meteorologen dort auch keine besseren Nachrichten erhielten - zunächst. Denn losgegangen ist es dann ja doch... Wurde auch Zeit; der Hafen wurde immer voller und die “Frustkäufe” bei Rickmers’ Bunkerservice und diversen Spirituosenhändlern nahmen langsam bedenkliche Formen an. Allerdings erwiesen sich die bei dieser Gelegenheit erworbenen Optimus-Kocher-Ersatzteile im weiteren Verlauf der Reise als ungeahnt glückliche Investition. Bevor das Ganze allerdings zum Gang gen ‘Henry Kaufmann’ ausartete - das wäre bei der Uhr, mit der Robert immer noch liebäugelt, nämlich ziemlich teuer geworden - sind wir dann aber doch schließlich unter Dudelsackklängen (live vom Boot im Nachbarpäckchen, das wir später auf Canna wiedersehen sollten - leider wissen wir den Namen nicht mehr) in Richtung Schottland gestartet. |
|
|