Ende der Reise |
Wir waren da. Fast drei Monate lang - und zunächst wollten wir gar nicht so viel davon erzählen. Niemandem. Dafür war es viel zu schön. Fast zu schön, um alles von dieser Reise preiszugeben. Man entwickelt so etwas wie einen Eigentumsanspruch an dieses Land. Eifersucht auf andere, die vielleicht auch “unsere” kleine Bucht oder “unsere” Lieblingsinsel für sich entdecken könnten - die doch uns genauso wenig gehört wie jedem anderen. Schottland ist groß genug, abwechslungsreich und vielfältig genug, um es teilen zu können - man könnte sein ganzes Seglerleben dort verbringen, und es gäbe immer noch eine neue Bucht, einen neuen Hafen, einen neuen Ankerplatz zu entdecken. Wir sind an mehr interessanten Stellen vorbeigesegelt als wir besuchen konnten - und dabei hatten wir uns schon drei Monate Zeit genommen, um “alles” zu sehen... Schottland ist ein unglaubliches Land. Ein wunderschönes Land. Ein reiches Land. Wer bei der Kombination ‘Schottland’ und ‘reich’ die Stirn runzelt, denkt wohl gerade an wirtschaftlichen Reichtum. Unter diesem Gesichtspunkt ist Schottland vielleicht nicht reich. Aber es ist reich an anderen Dingen. Wichtigeren Dingen. Reich an überwältigenden Landschaften, deren zum Teil geradezu absurde Schönheit den Betrachter nur dastehen und stumm den Kopf schütteln lässt. Reich an immer wieder neuen, immer wieder spannenden Lochs und Kanälen und Meer und Ankerbuchten und Häfen. Und reich an Menschen, die so unglaublich hilfsbereit und gastfreundlich sind, dass man sich unwillkürlich fragt, wie jemals jemand die Schotten als geizig beschreiben konnte. Wir haben uns in Schottland mehr als wohl gefühlt. Wir haben uns willkommen, wir haben uns wie zu Hause gefühlt. |
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