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Ende der Reise

Katrin wunschlos glücklichWir waren da. Fast drei Monate lang - und zunächst wollten wir gar nicht so viel davon erzählen. Niemandem. Dafür war es viel zu schön. Fast zu schön, um alles von dieser Reise preiszugeben.

Man entwickelt so etwas wie einen Eigentumsanspruch an dieses Land. Eifersucht auf andere, die vielleicht auch “unsere” kleine Bucht oder “unsere” Lieblingsinsel für sich entdecken könnten - die doch uns genauso wenig gehört wie jedem anderen.
Und dann bekommt man sofort ein schlechtes Gewissen, weil man gleichzeitig an die Großzügigkeit und Gastfreundschaft seiner Bewohner denkt, die “ihr” Land schließlich auch - einen ganzen Sommer lang - mit uns geteilt haben.

Schottland ist groß genug, abwechslungsreich und vielfältig genug, um es teilen zu können - man könnte sein ganzes Seglerleben dort verbringen, und es gäbe immer noch eine neue Bucht, einen neuen Hafen, einen neuen Ankerplatz zu entdecken. Wir sind an mehr interessanten Stellen vorbeigesegelt als wir besuchen konnten - und dabei hatten wir uns schon drei Monate Zeit genommen, um “alles” zu sehen...

Schottland ist ein unglaubliches Land. Ein wunderschönes Land. Ein reiches Land. Wer bei der Kombination ‘Schottland’ und ‘reich’ die Stirn runzelt, denkt wohl gerade an wirtschaftlichen Reichtum. Unter diesem Gesichtspunkt ist Schottland vielleicht nicht reich. Aber es ist reich an anderen Dingen. Wichtigeren Dingen. Reich an überwältigenden Landschaften, deren zum Teil geradezu absurde Schönheit den Betrachter nur dastehen und stumm den Kopf schütteln lässt. Reich an immer wieder neuen, immer wieder spannenden Lochs und Kanälen und Meer und Ankerbuchten und Häfen.Robert an seinem Lieblingsplatz

Und reich an Menschen, die so unglaublich hilfsbereit und gastfreundlich sind, dass man sich unwillkürlich fragt, wie jemals jemand die Schotten als geizig beschreiben konnte.

Wir haben uns in Schottland mehr als wohl gefühlt. Wir haben uns willkommen, wir haben uns wie zu Hause gefühlt.
Ich hatte zum ersten Mal im Leben in einem Land, das nicht mein Geburtsland ist, das Gefühl: hier könnte ich leben. Mehr noch: hier möchte ich leben. Mit diesen Menschen, mit dieser grandiosen Landschaft - und mit diesem unglaublich schönen und abwechslungsreichen Segelrevier direkt vor der Haustür.

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kat - März 2006

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